Herzerkrankungen beim Hund und der Katze
Das Herz ist etwa faustgroß und liegt mittig des Brustkorbes, etwas nach links geneigt. Das Herz ist ein hohler Muskel, welches Organe und Gewebe mit lebenswichtigem Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Es wird deshalb auch als „zentrales Organ“ bezeichnet, das den Blutkreislauf antreibt.
Das Herz schlägt bei adulten Hunden etwa 70 – 100x pro Minute, bei adulten Katzen hingegen 110 – 130x. Die Herzfrequenz kleinerer Hunde ist höher als die von größeren Hunden. Ebenfalls abhängig ist der puls von Alter und Rasse. Welpen haben einen deutlich schnelleren Puls. Der Puls lässt sich gut an der Innenseite der Hinterbeine ertasten.
Zentrale Aufgabe des Herzes besteht darin, Blut in ausreichender Menge mit großer Kraft durch den ganzen Körper zu transportieren. So wird jede einzelne Zelle mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Kommt das Herz seiner Aufgabe nicht mehr richtig nach, wirkt sich dies meist negativ auf die körperloche Leistungsfähigkeit der Hunde und somit auf die Lebensqualität der Hunde aus. Symptome wie Husten, würgen, nächtliche Unruhe, Appetitverlust, schlechte Gewichtszunahme zeigen sich meist recht spät. Obwohl Herzerkrankungen bei Hunden und Katzen recht häufig diagnostiziert werden, sind die oft erstmal nur als Zufallsbefund feststellbar. Häufig wird im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung oder einer Narkose ein auffälliges Herzgeräusch festgestellt. Ältere Tiere sind wesentlich häufiger betroffen als junge Hunde. Obwohl es auch angeborene Herzerkrankungen gibt, die meist genetisch bedingt sind, sind ein Großteil der Herzerkrankungen erworben. Übergewicht und hormonelle Störungen begünstigen das Ganze enorm.
Da Herzerkrankungen häufig zu Inappetenz und somit zur Gewichtsabnahme führen, gestalte ich meine Pläne so, dass der betroffene Hund/ Katze das Idealgewicht wieder erlangt und regelmäßig seine Nahrung aufnimmt. Hierfür sollte die Ration Energiereich und schmackhaft gestaltet werden. Frisches Futter ist bei allen Erkrankungen sehr wichtig und bildet den Grundstein. Die Ernährung ist wesentlicher Bestandteil vieler Erkrankungen. eine individuell zusammengestellte Nahrung aus frischen, hochwertigen Zutaten, kann immer wieder an die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Tieres angepasst werden. Fertigfutter enthält keine frischen, gesunden Zutaten und belastet den Körper hingegen mit seiner Vielzahl an Zusatzstoffen und minderwertigen Bestandteilen. Mein Ernährungsplan bei Herzerkrankten Tieren weicht in der Regel nicht so weit von einem Barfplan ab, wie z.B. ein Ernährungsplan bei Nierenproblemen oder Leberproblemen. Jeder Plan setzt eine gründliche Anamnese voraus und wird immer individuell auf das einzelne Tier abgestimmt.
Lange Zeit empfahl man herzerkrankten Tieren eine Eiweißreduktion. Mittlerweile weiß man, dass gerade solch betroffene Tiere hochwertige, leicht verdauliche Proteine benötigen und das Fett und Proteingehalt in der Ration nicht zu enge gehalten werden sollten. Gerade Aminosäuren sind für herzkranke Tiere enorm wichtig. Carnitin ist eine Aminosäure, die aus Methionin und Lysin gebildet wird und für die Muskelzellen des Herzes wichtig sind. Oft ist der Carnitin Gehalt bei Herzerkrankungen erniedrigt, weshalb ich eine erhöhte Zufuhr in meinen Plänen berücksichtige. Hierfür versuche ich meist keine speziellen Supplemente zu verwenden, sondern decke, wenn möglich, den Bedarf über natürliche Nahrungsmittel. Rotes Fleisch wie Lamm, Rind oder dunkles Putenschenkelfleisch eignen sich hierfür besonders gut. Falls das Tier es verträgt und der Halter Ziegenmilch besorgen kann, kann man einen geringen Anteil hiervon auch im Plan einbauen. Frische Ziegenmilch ist reich an Taurin und Carnitin, zwei Aminosäuren, die für die Herzleistung sehr wichtig sind. Bei Hunden kann man auch einen etwas erhöhten Herzanteil im Ernährungsplan integrieren, um diese Aminosäure großzügig zu decken.
Herzerkrankungen gehen immer mit oxidativem Stress einher, der Gewebeschädigungen fördert. Um diesen Prozess zu verlangsamen, benutze ich Vitamin C, als Hagebuttenpulver.
Ebenfalls empfehlenswert sind Nahrungsmittel, die reich an Antioxidantien sind. Somit kann man im Obst und Gemüsemix z.B. Nahrungsmittel wie Möhre, Kürbis, Blattgemüse, Beeren oder Äpfel integrieren.
Omega 3 Fettsäuren wirken entzündungshemmend. Da gerade bei herzerkrankten Tieren enorm viele entzündliche Botenstoffe ausgeschüttet werden, hebe ich die Menge an Omega 3 Fettsäuren an. Omega 3 Fettsäuren verbessern außerdem die Fließeigenschaft des Blutes. Da ein gutes Öl mit Vitamin E versehen ist, hebe ich diesen Anteil automatisch mit an.
Paranüsse und Kokosraspel sichern den Bedarf an Selen, ebenfalls ein Antioxidans.
Coenzym Q 10 bewirkt eine Verbesserung der Klappenfunktion und hat einen Schutz gegen Herzmuskelschwäche.
Welche einzelnen Zusätze ich nun verwende, hängt ganz von dem jeweiligen Tier ab. Hier gleicht sich kaum ein Plan dem anderen.
Was allerdings in keinem Plan fehlen sollte, außer es spricht ärztlicherseits etwas dagegen, ist Weißdorn. Weißdorn ist ein bekanntes Herztonikum und wird seit Jahrtausenden geben Herzbeschwerden verschiedenster Arten eingesetzt. Weißdorn stabilisiert die Kontraktionskraft des Herzens du kann sogar die vorhandenen Symptome mildern. Für mich eine sehr wichtige Heilpflanze, die leider zu wenig ihre Einsatzmöglichkeit zeigen kann.