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Mein 2. Blogbeitrag dreht sich um den Pansen/ Blättermagen. Jeder Barfer kennt ihn, den geruchsintensiven Magen von Wiederkäuern. Manch einem wird sogar übel, beim portionieren dieser Komponente ( wie meinem Mann :-) ). Ich finde den Pansen/ Blättermagen absolut faszinierend und portioniere ihn immer wieder gerne.

Oft lese ich Beiträge, in denen empfohlen wird, Pansen als Probiotika zu benutzen und damit eine gestörte Darmflora aufzubauen, oder einer gesunden Darmflora etwas „ gutes zukommen“ zu lassen. Ich als Ernährungsberaterin sehe das etwas anders. Die im Pansen enthaltenden Bakterien sind anaerob, das bedeutet sie sterben bei Sauerstoffkontakt zügig ab. Wie sollen diese Bakterien, die bei Sauerstoffkontakt absterben ,denn jetzt bis in den Hundenapf überleben? Als Probiotikum würde ich Pansen demnach eher weniger empfehlen. Dennoch lieben die meisten Hunde die Mägen.

Pansen/ Blättermagen sind die Mägen der Wiederkäuer, meist vom Rind, Ziege oder Schaf.

Pansen ist sehr zäh und pflegt, wenn er nicht gerade gewolft verfüttert wird, die Zähne, da er zum Kauen anregt. Beim BARF werden üblicherweise Pansen, Netzmagen, oder Blättermagen verfüttert. Welchen Magen man nun verfüttert ist relativ egal, da die Nährstoffzusammensetzung ähnlich ist. Blättermagen ist meiner Meinung nach sehr geruchsintensiv und ist wahrscheinlich nicht jedermanns Sache.

Pansen/ Blättermagen haben eine mittlere Eiweißqualität, liefern also weniger hochwertige Proteine und sind eher schwer verdaulich. Einem gesundem Hund stört diese bindegewebsreiche Komponente nicht. Bei bestimmten Erkrankungen wie z. B. spezielle Lebererkrankungen, Störungen der Bauchspeicheldrüse oder bei einer Niereninsuffizienz würde man diese Komponente meiden und gegen Muskelfleisch ersetzen. Dies geht ohne Probleme, denn Pansen/ Blättermagen ist optional. Somit kann der Anteil an Pansen/ Blättermagen 1:1 gegen Muskelfleisch ersetzt werden. Bitte nicht den Pansenanteil zur Hälfte durch Gemüse ersetzten. Diese Vorgehensweise benutzt man beim BARF- Prinzip nicht, denn der Pansen/ Blättermagen würde ohnehin ausgeschüttelt gefressen werden.

Ein weiterer Vorteil ist, das Pansen/ Blättermagen sehr preisgünstig ist und mehr vom Tier verwertet werden kann.

In einer BARF- Ration sollte der Anteil an Pansen nicht die 20% vom tierischen Anteil übersteigen, da die Eiweißqualität nicht optimal ist und dem Hund sonst einige Nährstoffe fehlen würden.

Bei der Katze sieht das Ganze etwas Anders aus. Katzen verfüttert man im Normalfall keinen Pansen, da die Eiweißqualität einfach nicht hoch genug ist . Katze haben einen höheren Bedarf an Muskelfleisch. Es gibt allerdings Katzen, die regelrecht über Pansen herfallen. In diesem Fall kann man den Pansen in ganz geringen Mengen füttern.

Auch bei Allergikern wäre ich vorsichtig und würde erstmals kein Pansen im Futterplan integrieren. Pansen/ Blättermagen enthält oft getreidehaltiges Kraftfutter , da viele Schlachttiere mit dieser Fütterungsmethode gefüttert werden. Dementsprechend befinden sich die Reste hiervon natürlich auch im Pansen der Wiederkäuer. Für einen Hund,der allergisch auf Mais reagiert, sind Maisreste im Pansen nicht sehr vorteilhaft. Auch bei HUA- Dalmatinern oder Hunden, die mit Allopurinol behandelt werden wäre ich vorsichtig, da diese Komponente sehr purinreich ist.

Wie man sieht muss man Pansen nicht zwingend füttern und ist in einigen Fällen sogar kontraproduktiv.

 

Unsere Hunde lieben den Pansen/ Blättermagen, nur das Herrchen rümpft angewidert die Nase. Ich kaufe den Pansen meist aus Weidehaltung regional am Stück und zerkleiner ihn im Garten unter den wachsamen Augen der beiden Labrador- Mädels. Dies ist eine recht „ schmutzige Angelegenheit“ , sehr zur Freude der beiden Mädels :-). Das ein oder andere Stück fällt gerne ab und das ausdauernde Warten zahlt sich aus.

 

Fazit:Für einen gesunden Hund ist der Pansen/ Blättermagen ein hervorragendes , preisgünstiges Futtermittel, welches noch zusätzlich von den meisten Tieren sehr gerne verschlungen wird.

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