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Fisch-

der Vitamin D Lieferant beim Barfen

 

Hunde sind in ihrer Nahrung auf Vitamin D angewiesen. Auch in einer Barfration darf dieses wichtige Vitamin, was eigentlich die Vorstufe eines Hormons ist, nicht fehlen.

Vitamin D kommt entweder als D2 aus pflanzlichen Quellen, oder als D3 aus tierischen Quellen in der Nahrung vor. Beide Formen können von Hunden verstoffwechselt werden und in mehreren schritten zu Calcitriol umgewandelt werden. Calcitriol ist die aktive Form von Vitamin D und übernimmt als solche viele Aufgaben im Körper.

 

  • Calcitriol ist somit für die Regulation des Calcium und Phosphat – Haushalt, sowie für die Mineralisierung der Knochen verantwortlich

  • Calcitriol wirkt positiv auf das Immunsystem , indem es die Infektabwehr verbessert

  • unter Umständen kann Calcitriol vor Autoimmunerkrankungen schützen

 

Heutzutage weiß man, dass ein Mangel an Vitamin D weitaus mehr Probleme verursacht, als Rachitis oder Osteomalazie. Ein dauerhaft niedriger Vitamin D- Spiegel erhöht das Risiko von chronisch- entzündlichen Darmproblemen, Krebs und Herzerkrankungen.

Ein Mangel an Vitamin D macht sich nur leider nicht sofort bemerkbar, sondern tritt oft erst nach jahrelanger falscher Fütterung auf. Umso wichtiger ist es, die Fütterung auf die Vitamin D- Bedarfsdeckung zu überprüfen. Bei klassischem Trockenfutter ist das in der Regel nicht so ein großes Problem, da die Kroketten mit ausreichend synthetischen Vitamin D versetzt werden. Eine Bedarfsdeckung ist hierbei meist gegeben. Bei der Rohfütterung nach dem BARF- Prinzip geben wir normaler Weise keinerlei synthetische Nährstoffe hinzu. Hier würde man Vitamin D in natürlicher Form supplementieren.

 

Kann der Hund nicht, wie wir Menschen der andere Tiere auch, Vitamin D selbst herstellen?

Diese Frage bekomme ich relativ oft gestellt. Es gibt auch durchaus einige Tierarten, die dies in vollem Umfang können, der Hund gehört hier aber nicht zu. Interessanter Weise sind sich Wissenschaftler selbst nicht ganz einig. Einige Studien besage, der Hund kann kein Vitamin D selbst synthetisieren, andere gehen davon aus, das die Eigenherstellung im geringen Umfang möglich ist. Wie dem auch letzten Endes sei, Hunde müssen den Hauptteil ihres Vitamin D- Bedarfs über das Futter decken. Hier darf man aber nicht nur isoliert den bei Wolf als Vorfahre des Hundes zum Vergleich heranziehen. Wir orientieren uns bei der BARF- Fütterung am Aufbau eines potentiellen Beutetieres, allerdings kann man nicht im alles ganz genau 1:1 übertragen. Während der Wolf den meisten Teil seines Lebens unter freiem Himmel verbringt, entwickeln sich unsere Haushunde immer mehr zum Coach – Potatoe. Vor allem im Winter halten sich die meisten Hunde fast nur Drinnen auf. Auch die Beutetiere, die der Wolf jagt, zerlegt und dann frisst, sind ganztägig draußen, während das Fleisch, das unsere geliebten Vierbeiner fressen, doch meist aus Haltungen stammt, wo die Tiere dauerhaft in Ställen gehalten werden. Ein direkter Vergleich vom Wolf auf den Hund ist daher nicht unbedingt möglich.

Aus diesem Grund sollte gerade bei der Rohfütterung die Ration auf eine ausreichende Vitamin D- Deckung überprüft werden.

Beim BARFEN ersetzt man klassischer Weise einmal in der Woche den Anteil an Muskelfleisch gegen Vitamin D- reichen Fisch. Dies reicht in der Regel völlig aus.

Nicht jeder x- beliebige Fisch kann hier verfüttert werden und ist reich an Vitamin D.

Bei der Auswahl der Fischsorte sollte man auf einen Vitamin D- Gehalt von mindestens 15µg /100g Fisch achten. Hier eignet sich besonders

  • Bückling

  • Hering

  • Sardelle und Sardinelle

  • Seeforelle und Forelle

  • Sprotten

  • Lachs

 

Ungeeignet sind somit Fischsorten, die einen Vitamin D- Gehalt von unter 15 µg /100g Fisch aufweisen.

  • Die meisten Süßwasserfische

  • Kabeljau und Flunder

  • Pangasius und Seelachs

  • Wittling und Steinbutt

  • Scholle

 

Vor dem Hintergrund der Belastung von Gewässern mit Schwermetallen wie z.B. Quecksilber, sowie der Überfischung der Weltmeere , sollte ebenfalls auf die Herkunft der Fische geachtet werden. Möchte man z.B. aus ethischen Gründen keinen Fisch füttern, oder mag die geliebte Fellnase einfach keinen Fisch ( ja, das gibt es sogar öfters, meist nur bei Labrador ein seltenes Phänomen :-) ) , sollte man Lebertran mit in die Ration einbauen. Lebertran enthält viel Vitamin D, einiges an Vitamin A und essentiellen Fettsäuren und ist somit das Supplement Nr. 1 beim Barfen um den Vitamin D- Bedarf zu decken, wenn wir kein Fisch füttern.

Lebertran bitte nicht mit dem Fischöl verwechseln, welches wir beim Barfen einsetzen, um das Fettsäuren - Ungleichgewicht auszugleichen.

Leber , Innereien und Eigelb enthalten auch viel Vitamin D, aber nur durch diese Nahrungsmittel allein, sollte man den Bedarf nicht decken. Es würde Mengen an Eigelb oder Innereien benötigen, wie man sie im normalen Barfplan nicht einsetzen würde. Füttert man aber 1x die Woche Vitamin D – haltigen Fisch, gibt einen angemessenen Anteil an Innereien und füttert je nach Hundegröße zwischen 1-3 Eigelb pro Woche, ist euer Liebling bestens mit Vitamin D versorgt. Und dies ganz allein mit natürlichen Nahrungsmitteln.

Lebertran kann schnell überdosiert werden und in höheren Dosen sogar Probleme bereiten. Die Menge an Lebertran muss daher genau für das individuelle Tier berechnet werden.

 

Eine letzte Warnung noch: Bei Lachshaltigen Fischen, insbesondere der Nordwest- pazifische Lachs und die Forellen, können von Rickettsien befallen sein. Diese Bakterien können beim Hund eine Erkrankung Namens Salmon Poisoning auslösen. Daher sollte man diese Fischarten bei Minus 18Grad für circa 3 Wochen einfrieren, damit alle Erreger sicher abgetötet sind.

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